Pumpkin Pie mit Kürbisfüllung

Pumpkin Pie mit Vollkornkruste und cremiger Kürbisfüllung

Beliebt, verehrt und zelebriert: Im weltweiten Schnitt ist der Pumpkin Pie wohl einer der am häufigsten gebackenen Süßspeisen im Herbst und Winter. Nur hier scheint er noch nicht ganz angekommen zu sein. Höchste Zeit, dass auch wir dem Pumpkin Pie etwas mehr Wertschätzung entgegenbringen! Hier findest du ein Rezept für den traditionellen Kürbiskuchen in gesünderer Abwandlung: mit Vollkornboden und zuckerfreier Füllung.

Gesünderer Pumpkin Pie

Was für Genussmenschen der Vereinigten Staaten schon längst zum A und O des guten Geschmacks zählt, ist hierzulande noch mit skeptischen Rückfragen verbunden: Wie, da ist Kürbis drin? Schmeckt man den Kürbis raus? Ist das ehrlich gut?

Klar ist das gut, und wie!

Ein Pumpkin Pie wird in den USA und in Kanada traditionell zu Halloween, Thanksgiving und Weihnachten als Nachspeise serviert. Was so beliebt ist, muss gut schmecken. Auch hier bei uns. Ein Pumpkin Pie besteht aus einer einfachen Mürbteigkruste und einer cremigen bis souffléartigen Füllung aus Kürbispüree, Eiern und Gewürzen. Traditionell wird die Füllung mit Schlagobers oder Kondensmilch verrührt, darauf hab‘ ich aber verzichtet. Genauso wie auf den raffinierten Zucker.

Pumpkin-Spice-Gewürzmischung

Die Gewürzmischung ist dabei essentiell. Die Pumpkin-Spice-Mischung besteht aus Zimt, Ingwer, Muskat und Nelken, manchmal kommen auch Piment und Kardamom dazu. Wenn du magst, kannst du gleich mehr von der Gewürzmischung herstellen und deinen Frühstücksbrei, dein Granola, eine warme (Pflanzen- oder Nuss-)Milch oder deinen Smoothie damit verfeinern.

Gesunder Pumpkin Pie mit Vollkornboden

Rezept für einen gesünderen Pumpkin Pie

Butter bei die Kuchen

Beim Durchlesen der Zutaten wird sich vielleicht so manche*r denken: Wollte die in ihren Rezepten nicht auf Butter verzichten? Wollte sie. Mittlerweile verwende ich Butter wieder, wenn auch nur manchmal. Um das zu erklären, muss ich ein paar Monate zurückspulen.

Während ich mit meiner Familie im Urlaub in Kroatien gewesen bin, ist ein Video eines Ernährungsvortrags der Harvard-Professorin Karin Michels durch die Sozialen Medien gesaust. Die Kernaussagen:

  • „Kokosöl ist das reine Gift“
  • „Kokosöl ist eins der schlimmsten Nahrungsmittel, die Sie überhaupt zu sich nehmen können“
  • „Kokosöl ist gefährlicher für Sie als Schweineschmalz“
    (Den betreffenden Ausschnitt kannst du dir hier über Youtube ansehen.)

Die Dame hat mir so manche Urlaubsmomente ganz schön versaut. Wie konnte sie es wagen, mein geliebtes Kokosöl zu verteufeln? Fünf Mal habe ich versucht, ein paar Zeilen zum Thema zu schreiben. Fünf Mal habe ich die Zeilen wieder gelöscht. Ich war zu emotional. Und das Thema benötigt Rationalität. Rationalität hätte übrigens auch der Professorin nicht geschadet, denn ihre überspitzte, reißerische und unprofessionelle Ausdrucksweise nehme ich ihr noch immer übel (auch wenn sie sich im Nachhinein dafür entschuldigt hat).

Pumpkin Pie mit karamellisierten Walnüssen

Kokosöl ist vielleicht nicht der heilige Gral, aber sicher auch kein Teufelszeug.

Heute, mit etwas Abstand, kann ich das Thema anders betrachten. Ich bin nach wie vor nicht der Meinung, dass Kokosöl Gift und gefährlicher als Schweineschmalz ist. Aber ich habe auch eingesehen, dass Kokosöl nicht der heilige Fettgral ist, für den ich es immer gehalten habe. Das Problem, das Michels nannte: Es gibt keine verlässlichen Langzeitstudien zur Wirkung von Kokosöl. Ich habe Kokosöl immer hochgeschätzt, weil ich so viel Positives darüber gelesen habe: Es unterstützt den Stoffwechsel und hilft dadurch sogar beim Abnehmen, kann Krebs vorbeugen, senkt das Diabetes- und Herzinfarktrisiko, beinhaltet zahlreiche Nährstoffe, und, und, und. All das kann sein. Aber in Wahrheit habe ich keine Ahnung. Und wie es scheint, ist man sich auch in Fachkreisen nicht einig. Alles stichhaltige Gerüchte, um es mit Gudenus, ähm, scharfsinnigen Worten zu sagen.

Gesunder Kürbis-Kuchen mit Sauerrahm und Nüssen

Eine fette Portion Regionalität, bitte.

Was ich aber weiß: Kokosöl kann nicht in Österreich oder naheliegenden Ländern produziert werden. Und das ist schlussendlich mein springender Punkt, der mich zur Konsumreduzierung gebracht hat. Ich verwende es nach wie vor fast täglich, aber nicht mehr so oft in meiner Küche, sondern im Badezimmer zum Abschminken*. In der Küche verwende ich jetzt vermehrt Rapsöl, Leinsamenöl, Olivenöl und, tatsächlich, Butter. Das hat auch mit einer grundsätzlichen Prioritätenverschiebung in meiner Ernährung zu tun. 

(*Fünf Pros gegen ein Kontra für Kokosöl zum Abschminken: Müllreduktion, Kosmetik natürlichen Ursprungs, Feuchtigkeitsspende, absolute Effizienz und gutes Preis-Leistungs-Verhältnis versus Nicht-Regionalität. Fürs Abschminken und sonstige Körperpflege reiche ich aber mindestens ein halbes Jahr mit einem 250-ml-Glas. Wer auch noch waschbare und wiederverwendbare Pads zum Abschminken verwendet, kann jede Menge Müll vermeiden. Probiert es aus!)

Ich könnte noch seitenlang über Fett, Regionalität und Prioritäten schrieben, das würde den Rahmen jetzt aber sprengen. Vielleicht tu‘ ich das aber ein anderes Mal in einem eigenen Beitrag. Jetzt geht’s erst mal zum Rezept. Wer keine Butter verwenden möchte, verwendet einfach den Tarte-Teig des Apfelkuchenrezepts. Viel Freude beim Nachbacken!

Gesunder Kürbiskkuchen ohne raffinierten Zucker

Zuckerfreier Pumpin Pie mit Sauerrahm und Walnüssen

Rezept: Gesünderer Pumpkin Pie (ohne Zucker und Weizen)

Dieses Pumpkin-Pie-Rezept für einen Kürbiskuchen mit Vollkornkruste und cremiger Kürbisfüllung ist schnell und einfach zubereitet. Für zusätzlichen Crunch habe ich Walnüsse gehackt, kurz in einer Pfanne geröstet und mit Kokosblütenzucker karamellisiert. Gemeinsam mit einem Klecks Sauerrahm und einer Prise Zimt ergibt das eine unschlagbare Kombi. Köstlich!

Zutaten für eine kleine Form (Ø 21 cm)

400 g Hokkaido (geputzt gewogen)*

150 g Dinkelvollkornmehl
70 g kalte Butter
3 – 4 EL kaltes Wasser

2 Eier
1 EL Rum
1 EL Stärke
7 EL Ahornsirup (+/-)
2 TL Zimt
1/2 TL Kardamom
1/2 TL Inger
1/2 TL Nelken
1/8 TL Muskat
1/4 TL Kurkuma

 

  1. Zuerst das Dinkelvollkornmehl, Butter und 3 EL kaltes Wasser mit dem Knethaken deines Mixers vermengen. Nimm etwas vom Teig zwischen deine Finger; klebt er nicht gut zusammen, fügst du noch etwas mehr Wasser hinzu. Forme den Teig zu einer Kugel und lege ihn dann verpackt für 30 Minuten in den Kühlschrank.
  2. Schäle und putze den Kürbis und schneide ihn in kleine Würfel. Verteile die Kürbiswürfel auf einem Backblech mit Backpapier und backe sie etwa 15 Minuten lang bei 175 °C.  Lasse die Kürbiswürfel anschließend auskühlen (an der frischen Luft geht das am schnellsten).
  3. Fette eine kleine Spring- oder Tarteform gründlich ein. Rolle den Mürbteig auf einer bemehlten Arbeitsfläche sehr dünn rund (mind.  25 cm Ø) aus und manövriere ihn in die Form (du kannst den Teig dafür auf dem Nudelholz aufrollen und ihn so in die Form transportieren). Streiche mögliche Risse glatt. Der Teigrand sollte mindestens 2 Zentimeter hoch sein, ziehe ihn bei Bedarf noch etwas hoch. Steche den Boden anschließend einige Male mit einer Gabel ein und backe ihn bei 175 °C 15 Minuten lange vor.
  4. Püriere die Kürbiswürfel zu einer feinen Creme. Schlage die Eier schaumig auf. Rühre danach die Kürbiscreme, den Rum, die Stärke, den Ahornsirup und alle Gewürze unter.
  5. Gieße die Kürbisfüllung in den vorgebackenen Boden und backe den Pumpkin Pie weitere ~ 40 Minuten, bis die Masse gestockt und goldbraun ist.
  6. Serviere den ausgekühlten Pumpkin Pie am besten mit einem Klecks Sauerrahm, etwas Zimt und karamellisierten Walnüssen.

*Statt dem Kürbis kannst du auch Süßkartoffeln verwenden

Gesunder Pumpkin Pie ohne Zucker und Weizen

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